Die Hühnerhaltung nimmt im Kreislauf unseres Betriebes eine wichtige Rolle ein. Wir halten die Hühner nicht nur wegen den Eiern, die Hühner leisten weit mehr: Sie düngen die Felder, picken den Ausschuss der Getreideproduktion und halten die Schädlinge im Obstbau in Schach. Daher versuchen wir die Hühner möglich artgerecht zu halten.

Düngen
Unser Gemüse, Getreide und die Obstbäume entziehen den Feldern und Äcker Nährstoffe. Mit dem Hühnermist ist es uns möglich, dem Boden die nötigen Nährstoffe zurückzugeben, ganz ohne Antibiotika und Impfstoffe.
Mit dem Hühnermobil werden die Hühner ungefähr alle 2 bis 3 Wochen auf eine neue Weide gebracht, so entsteht auch keine Überdüngung und die Hühner haben stehts frisches Gras und Kräuter.

Futter
Wir streben im Jahr 2022 eine 100%ige Fütterung mit hofeigenem Bio-Futter an (2021 zu 50%). Das Futter (Getreide, Mais, Sonnenblumenpresskuchen) stammt aus dem Ausschuss von der eigenen Getreideverarbeitung. Auf der Weide können die Hühner viel Gräser und Kräuter picken, dies verleiht dem Eigelb die kräftige gelbe Farbe. Wir ermöglichen unseren Hühnern so ein ausgewogenes und gesundes Futterangebot, welches für ein natürliches Wachstum sorgt und nicht mästet.

Zweinutzungshuhn
Wir haben Rassenhühner (Bresse und Bielerfelder Kennhuhn), beide Geschlechter wachsen miteinander auf. Die Hähne werden – je nach Rasse – mit 15 bis 28 Wochen geschlachtet. In konventionellen Betrieben mit Mast-Hybriden ist dies bereits nach 35 Tagen der Fall, die Bio Mast-Hybrid-Hähne werden mindestens 85 Tage alt. Durch die Bewegung, das Futter und die Züchtung nehmen unsere Rassenhühner nicht so schnell an Gewicht zu.

Obsthuhn
Die Hühner picken den ganzen Tag, sie nehmen so neben Kräuter, Gräser und Futter auch Würmer, Käfer und Insekten auf, ein richtiges proteinreiches Essen also. Naturbedingt mögen es die Hühner unter Bäumen und Sträucher zu picken, da sie da besser vor Angriffen von oben geschützt sind. Unter dem Bäumen hat es Fallobst, dass mit «Schädlingen» befallen ist, die Hühner vertilgen diese als Delikatesse und helfen uns so, den Befallsdruck am Obst zu minimieren. Die Bäume und die Wiesen werden nur mit effektiven Mikroorganismen, Neemöl und rückstandsfreien Spritzmittel gespritzt. Dies für die Umwelt, die Tiere und uns Menschen.

Eier
Unsere Rassenhühner legen im ersten Jahr ca. 180 Eier. Heutige Hybridhennen legen pro Jahr 320 Eier und werden meist nach 1 Jahr ausgestallt, die meisten davon landen dann als Brennstoff in der Zementfabrik. Wir möchten unsere Hühner mindestens 2- bis 3 Jahre halten, obwohl die Legeleistung nachlassen wird. Anschliessend werden sie ausgestallt. Da Rassenhühner mehr Fleisch ansetzen als Hybridhühner, eignen sie sich bestens als Suppenhuhn oder werden zu Wurstware verarbeitet.

Winterleger
Im Winter werden die Tage kürzer und die Temperaturen sinken. In dieser Zeit legen gewisse Rassen keine oder wesentlich weniger Eier. Das Bielerfelder Kennhuhn ist eines der wenigen Rassenhühner welches ein Winterleger ist, jedoch in reduziertem Ausmass. Durch künstliche Beleuchtung könnte der Tag verlängert und so Eierproduktion aufrechterhalten werden. Dies möchten wir jedoch nicht tun und gönnen den Hühnern eine Legepause. Der Eierkonsum kann im Winter bewusst reduziert werden oder im Sommer, wenn die Hühner fleissig Eier legen, können die Eier in eine Lösung vom Wasser und Löschkalk gelegt werden. So kann ein Ei bis zu einem Jahr gelagert werden und über den Winter hat man einen schönen Vorrat.

Weitere umfangreiche Infos zur Aufzucht von Hennen und Masthuhn:
Dossier Huhn
Dossier Masthuhn